Donnerstag, 28. September 2017

Magischer Untersberg




Ich bin a Frau vom See, vom Waginger See. Zu den Bergen ned weit, behütet im Garten der Percht, aufgewachsen. Der Untersberg, der  war immer da. Wenn ich als kleines Mädl aus dem Fenster von meinem Zimmer raus gschaut hab, dann war er es, was ich sah. Lange bevor ich was von Kraftorten gehört hatte, gab der Berg mir Halt und Schutz und Kraft. Jetzt wohn ich schon einige Jahr nimmer dort, doch die Verbundenheit, die bleibt. Heut will ich euch von meiner Begegnung mit dem Bergwesen berichten.
 
Als es mir mal nicht so gut ging, da kam es zu einem Traum. Auch das is schon lang her, doch vergessen werde ich des nimmer. Im Traum war ich aufm See beim Schlittschuhlaufen. Nacht wars und kalt wars. Ich hab des Eis unter meinen Füßen gehört. Gesehn hab ich nix.  Ich bin die ganze dunkle Nacht Schlittschuh gefahrn und hab meine Runden gedreht.   Dann wurde es auf einmal ganz leicht a bisserl heller.  Da hab ich hinüber geschaut und es gesehen. Übern Untersberg ging ganz sanft  die Sonne auf. A Sonnenaufgang, so wunderschön. Das ist kein Traum! 
 
Wie es so langsam heller wurde, schau ich mich ein bisserl um und seh, da is ja gar kein Eis! Und ich bin mitten aufn See!!  Da hab ich schon ein wenig Angst bekommen. Doch ich genoß auch die Ruhe, eine fast magische Stille. Eine seltsame Kraft umwab und trug mich. Seit Anbeginn der Zeit umgibt uns dieser Zauber, den Mutter Erde uns schenkt.  Dann hat er mir seine Botschaft geschickt. Der Untersberg hat mit mir gesprochen. Ned so wie ich mit dir oder du mit mir, es war auf einer anderen Ebene, wie man so schön  sagt.
 
Die Worte werde ich nie vergessen. Die begleiten mich so lang ich lebe. Und wenns a moi schwierig wird, dann weiß ich, ich kann das schaffen! Der Berg und seine Wesen beschützen und begleiten mich. So stark und doch auch sanft und weich. Männlich und weiblich in ihrer Kraft zugleich. Eine ganz  besondere Magie, liebevoll umhüllt sie mich. Wenn ich nur daran denke,  fühle ich mich verbunden und zuhause. Verspüre die wilde, freie Frau in mir und kann die Weisheit der Natur noch mehr fühlen. Tiefe Verbundenheit zur anderen Wirklichkeit. Heiliger Untersberg,  hab Dank für dein Sein!
 

Alle Texte (co) Karin Mayer - sofern es nicht anders gekennzeichnet ist.  Wenn die Quellenangabe dabei steht, dürfen auch Auszüge aus dem Text geteilt und weiterempfohlen werden. Doch bitte immer mit Quelle und Link; 
Herzlichen Dank! 
Bildquelle: (co) Karin Mayer 
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4 Kommentare:

  1. Liebe Fee
    Der Untersberg erinnert mich an den Belchen, im Schwarzwald. Dieser hat auch etwas mystisch magisches und genauso erhabenes. Bin zwar nicht so der Alpinist, mich begeistern eher die Seen und Flüsse die da zu finden sind. Dennoch wunderschön und einzigartig, sehr schön geschrieben.
    Vielen Dank dafür
    Ganz liebe Grüße Anne

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  2. Liebe Fee.
    Ach, wenn Du doch nicht so weit entfernt wohnen würdest. Was könnten wir an "wunderbaren Geschichten" uns am Feuer erzählen.
    Magie erleben und auch noch begreifen, welch wunderbares Geschenk im Leben, mitten in der greif- und fühlbaren Natur.

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  3. Wau,danke...sehr berührend!
    Herzliche Grüße
    Sabine

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