Schon lange wollte ich mal wieder an den Lautersee bei Mittenwald. So fuhren wir das erste mal in diesen merkwürdigen Zeiten mit der Bahn Richtung Berge. Der Zug war weit entfernt von voll und so konnte man schon während der Fahrt einfach die herrliche Aussicht genießen. Durch den Pfaffenwinkel und das Blaue Land ging es hinein ins Werdenfelser Land.
<--- Zugspitze aus dem Zug heraus
Mittenwald,
zwischen Karwendel und dem Wettersteingebirge, an der Grenze zu
Österreich, war unser Ziel. Die hohe Kunst der Lüftlmalerei ziert hier
so manches Haus. Die "bayerische Art von Graffiti" stammt wohl aus dem 18. Jahrhundert und ist weltberühmt. Genauso wie der Geigenbau in Mittenwald. Wir müssen da unbedingt nochmal hin, man kann ja gar
nicht alles auf einmal betrachten.
Zum Lautersee gibt es mehrere Wege hoch. Den steilen über den Lainbach Wasserfall hab ich mir dieses mal nicht zugetraut. Mir ist da vor Jahren mal ziemlich schwindelig worden, das wollt ich nicht unbedingt nochmal haben. Vielleicht ja beim nächsten mal. Zum Glück gibts ja mehrere Wege die nach oben führen und so viel schönes am Wegesrand zu entdecken.
Malerisch, die Idylle am Lautersee. Entspannung pur!
Oben angekommen bist du in einer anderen Welt. Für meine Tochter, als Stadtkind, ist es immer wieder amüsant, dass man sich in den Bergen grüßt, auch wenn man sich nicht kennt.
Hinter dem auf 1013m liegenden Lautersee bäumt sich mächtig das Karwendel auf. Der See hat Trinkwasserqualität und lädt zu einem erfrischenden Bad ein. Wir wanderten am Seeufer weiter, die Kapelle Maria Königin war unser Ziel.
Die Wettersteinspitze umspielt vom weißblauen Himmel. So stellt man sich doch das Paradies vor. Die Kapelle wurde erst vor 25 erbaut, hier finden seitdem Maiandachten und andere Feierlichkeiten statt. Auf der Tafel im Inneren stehen Fürbitten, unter anderem finden wir hier: Hl. Maria bitte für uns, Hl. Corona bitte für uns, Hl. Rupert bitte für uns..
Wir wanderten noch ein bisserl weiter und entdeckten dabei den Walderlebnispfad. Der ist wohl auch neu, wie ich später im Internet herausfand. Der Rundweg mit seinen 12 Stationen führt durch die traumhafte Natur rund um den Lautersee. Für groß und klein ist hier was dabei. Meine Tochter mit fast 19 war jedenfalls voll begeistert. Liebevoll wurde der Pfad von ihr als Hippiepfad bezeichnet. Waldliegen, Pirschpfad, Vogelkanzel, Hörstudio. 12 liebevoll gestaltete Stationen lassen uns tief in die Natur eintauchen. Seit über einer Stunde ist uns keine Menschenseele begegnet, bemerkt mein Kind irgendwann. Was, so lange sind wir schon auf dem Weg? Ja, mit schauen und lauschen, klopfen und springen, hier oben auf dem Hippiepfad vergisst man schon mal die Zeit.
neben dem Baumquiz gab es auch noch eine interessante Baumchronik
Der Walderlebnispfad bietet Spaß und Unterhaltung für jung und alt!
Zeichen kommen ja oft auf sehr unterschiedliche Weise. So angetan von der Natur um uns rum, vergisst man das schon mal. Auf einer Baumwippe sahen wir eine Brille liegen. Wir meinten noch, wie kann man denn seine Brille hier im Wald liegen lassen. Nur 2 Minuten später machten wir auf einem Bankerl eine kleine Rast. Als wir dann weiter marschierten bemerkte ich - nachdem wir schon ein gutes Stück den Berg runter gegangen und am See angelangt waren - meine Kamera ist weg! Hab ich sie doch glatt liegen lassen. Wie kann man nur seine Kamera liegen lassen ;-) Achtsam bleiben, auch wenns rundherum so schön ist! Wir mussten also nochmal zurück und welch ein Glück, die Kamera war noch da.
Jetzt hatten wir uns aber eine echte Pause verdient. So steuerten wir auf die Wirtschaft am See zu. Das Radler war erfrischend, das Essen naja. Nächstes mal nehmen wir lieber wieder eine Brotzeit von daheim mit.
Einen richtigen "Heidi Moment" hatten wir dann noch, als am Spätnachmittag die Goaßen mit ihren süßen, kleinen Kitzen von der Alm runter getrieben wurden. Die Ziegen werden oberhalb des Sees auf der Scheibenalm gehütet und dürfen ans Seeufer zum trinken. Übern Wettersteinspitz braute sich was zusammen, so beschlossen wir, für den Rückweg den Bus ins Tal zu nehmen. Was sich als richtige Entscheidung herausstellte. Denn kaum am Bahnhof Mittenwald angekommen, blitzte und krachte es auch schon. Da wäre ich ungern noch im Wald gewesen. Die Wettersteinspitze von Mittenwald aus kaum noch sichtbar. Dunkle Gewitterwolken überm Lautersee. Zum Glück fuhr unser Zug gerade ein.
Meine Räuchermischung für die Wintermonate hab ich auch gefunden. Lieblich und zart duftend, das Labkraut. Es bringt uns dem Himmel so nah. Es wirkt wie das Johanniskraut stimmungsaufhellend. Mädesüß wurde schon in keltischen Zeiten als fiebersenkendes,
schmerzstillendes, antirheumatisches und stimmungserhellendes Heilkraut
verwendet. Es enthält schmerzstillende Substanzen, die ähnlich wie
Acetylsalicylsäure wirken. Woher der Name genau kommt, weiß man nicht.
Vielleicht weil damit der Met gesüßt wurde, oder auch, weil die Mädchen
wieder lieb und süß wurden, wenn sie eine Heiltinktur bei Frauenleiden
zu sich nahmen? oder aber, weil es so lieblich duftet? Vielleicht ein
bisserl von allem. Jedenfalls wollte es auch mit in meine Mischung, genauso wie die Flockenblume und der wundervolle Alpendost. Die Bilder könnt ihr wie immer in Groß sehen, wenn er sie anklickt.
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