Es mag vielleicht für manchen komisch klingen, doch der alte nördliche Friedhof in München ist für mich ein ganz besonderer Ort der Kraft und Magie, ein Kraftort. Immer mal wieder, wenn
ich etwas Zeit habe, gehe ich dort hin. Zeit sollte man schon mitbringen,
um zur Ruhe zu kommen und um sich berühren zu lassen von dieser
Energie dort.
Immer wieder bin ich überwältigt, wenn ich durch das Tor den Friedhof betrete, wie sich die Hektik der Großstadt von mir verabschiedet und mit jedem Schritt ich mehr zur Ruhe finde. Diese Ruhe fühlt sich real und auch irgendwie magisch, märchenhaft an. Um mich rum Unendlichkeit, fast Zeitlosigkeit. Ich spüre die Ahnen und mit ihnen die luftige Ewigkeit.

München hatte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts nur einen Friedhof. Für die schnell wachsende Stadt wurde es eng, ein neuer Friedhof musste her. In den Jahren 1866-1869 wurde unter Anleitung des Stadtbaurates Zenetti in der heutigen Maxvorstadt der Nördliche Friedhof erbaut. 1939 wurde der Beerdigungsbetrieb eingestellt, es gab bis 1944 jedoch noch einzelne Beerdigungen in Familiengräber, von denen ganz wenige auch heute noch von alteingesessenen Schwabingern gepflegt werden. Im 2. Weltkrieg wurde der Friedhof leider arg verwüstet. Viele der Arkadengrüfte, grad an der Nordwest Seite, wurden zerstört. Von den einst 7272 Grabstätten sind heute nur noch gut 700 erhalten. Dort wo früher die Aussegnungshalle für die rund 62000 Seelen war, ist heute ein abgetrennter Spielplatz.
Ein Spielplatz so nah am Friedhof? Mag der ein oder andere vielleicht merkwürdig finden, ich sag dazu:
Der ewige Kreislauf des Lebens
Schön dargestellt auch von diesem Grab,
der Lebensbaum
wie ich ihn nenne
München hatte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts nur einen Friedhof. Für die schnell wachsende Stadt wurde es eng, ein neuer Friedhof musste her. In den Jahren 1866-1869 wurde unter Anleitung des Stadtbaurates Zenetti in der heutigen Maxvorstadt der Nördliche Friedhof erbaut. 1939 wurde der Beerdigungsbetrieb eingestellt, es gab bis 1944 jedoch noch einzelne Beerdigungen in Familiengräber, von denen ganz wenige auch heute noch von alteingesessenen Schwabingern gepflegt werden. Im 2. Weltkrieg wurde der Friedhof leider arg verwüstet. Viele der Arkadengrüfte, grad an der Nordwest Seite, wurden zerstört. Von den einst 7272 Grabstätten sind heute nur noch gut 700 erhalten. Dort wo früher die Aussegnungshalle für die rund 62000 Seelen war, ist heute ein abgetrennter Spielplatz.
Ein Spielplatz so nah am Friedhof? Mag der ein oder andere vielleicht merkwürdig finden, ich sag dazu:
Der ewige Kreislauf des Lebens
Schön dargestellt auch von diesem Grab,
der Lebensbaum
wie ich ihn nenne
Als
München seine dunkelste Zeit hatte, wollten die Nationalsozialisten den
Friedhof schließen. Es war geplant, von der Isabella bis zur
Luisenstraße eine neue Prachtstraße zu erbauen. Geheimes Wissen,
Geomantie, Ley Linien, Kraftlinien und Kraftorte, waren denen nicht
unbekannt. Ja, da ist schon was, das spürt man. Die Natur, die Grabmäler, alles dort erzählt seine Geschichte, ...denen, die zuhören.
Als Astrologin fällt mir natürlich auch die große Symbolkraft, die dort
herrscht auf. Das weckt meinen Zwillings-Merkur an der Spitze zum 12. Haus. Laut Astrologischer Landkarte von Georg Stockhorst liegt der Alte Nördliche Friedhof in einem Waage - Schütze Quadranten. Ja, das passt, denk ich. Es zeigt sich teilweise in den sehr verspielten Darstellungen. Immer wieder trifft man auf Gräber, auf denen zwei Menschen sich ansehen, zwei Figuren sich an der Hand halten oder gleich auf einer Waage stehen. Das ist Waage, das Zeichen in dem es um das "Du", um das "Gegenüber" um Begegnungen geht. Der Schütze wiederum steht mit Jupiter für prunkvolle Bauten, Rundbögen und Verzierungen, gerade in den Arkaden und Brunnen teilweise noch schön sichtbar. Der Schütze steht aber auch für den Blick in die Ferne und Erweitertes Bewusstsein (mehrmals treffen wir auf den Sphinx ).
Der
Alte Nördliche Friedhof ist ein Ort, ja viel mehr ein Kraftort, der
Begegnungen. Ganz oft schon bin ich dort mit anderen Menschen ins
Gespräch gekommen. Mal trifft man eine junge Mutter, die auf einer Decke
sitzend ihren Säugling stillt, ein andermal setzt sich eine Frau zu mir
auf die Bank und schüttet ihr Herz - das so traurig war - bei mir aus. Wir treffen uns heut noch manchmal. Mal sieht man dort Menschen meditieren, mal turnen, ein anderer umarmt Bäume. Kinder spielen und Jogger drehen ihre Runden, die beträgt übrigens 750 Meter. Vom nahen Gymnasium kommen sie manchmal zum Sportunterricht hier her und die Kindergartengruppe weiß die Natur rundherum zu schätzen. Es ist jedoch nie wirklich laut dort, mitten im sprudelnden Schwabing findet
man hier zu sich und wer mag, auch zu anderen.
so viele Zeichen, Botschaften und Symbole ....
Äpfel auf Gräbern
zu einem früheren Zeitpunkt hab ich schon mal darüber geschrieben: Zeichen und Botschaften
Winkel und Zirkel
Zwei der bekanntesten Freimaurer Symbole
Könnt ihr sehen, worüber "die Lesende" sinniert?
die Sphinx, Wächterin der Zeit
die Sphinx, Hüterin der Schwelle...
die Sphinx, Hüterin der Schwelle...
..könnte die Antwort sein
Mit seinem vielfältigen Baumbestand stellt der Friedhof eine bedeutende Grünfläche für Mensch & Tier & Natur dar. Auf unserem Weg kommen wir oft dran vorbei, dann pflücken wir gern mal frischen Löwenzahn und Spitzwegerich für unsere Meerschweinchen. Für Pflanzen und Kräuterliebhaber gibt es viel zu entdecken. In einer Dokumentation im Bayerischen Fernsehen wird viel über die Natur dort erzählt. Und so manches Mal zeigt sich, dass es hier auch immer wieder Naturrituale gibt.
Nicht zuletzt sind es auch die Grabmäler, die mich immer wieder hierherrufen. Wer darüber
mehr wissen möchte, dem kann ich das Buch von Elfi Zuber "Der Alte
Nördliche Friedhof" ans Herz legen. Dieses Buch kam vor kurzem auf ganz
wundersame Weise zu mir, es ist mir quasi "zugeflogen".
Künstlergrab Michael v. Wagmüller |
Durch das
Buch werden die dort "Ruhenden" und ihre Geschichten nicht vergessen.
Wir finden hier einfache Bürger genauso, wie damals bekannte
Persönlichkeiten. Wie den Pionier der Technik, Wilhelm Bauer, der
Erfinder des U- Boots. Der hier seine letzte Ruhestätte gefunden hat.
Auf seiner Grabplatte sind noch heute ganz schwach die Umrisse des 1850
erbauten "Brandtauchers" zu erkennen. Oder das Grab des Künstlers
Wagmüller, welches mich immer stark berührt. Über einem der schönsten Gräber wacht der "Todesengel" am Sarg eines soeben entschlafenen Kindes. Seine beiden viel zu früh verstorbenen Töchter sind hier begraben. Das Grabdenkmal ist sein eigenes Werk und wurde sogar in Paris als "majestätische Münchner Klassik" ausgestellt.
"Hier ruht ein Münchner Original" |
Nicht
weit davon entfernt ist das Grab von Karolina und Julie Roos, Mutter
und Tochter, beide am selben Tag, den 14. Februar 1896, verstorben. So
manchesmal hab ich mich gefragt, was da wohl Schlimmes geschah. Durch
das Buch von Elfi Zuber weiß ich nun, sie sind Opfer eines Raubmordes,
der damals München in Atem hielt geworden. Ein Rätselspiel für Kinder hat die Kultur und Spielraum e.V. rausgebracht: "Hinter roten Friedhofsmauern" Daran hätte sicher auch August Gemming seine Freude. Altmünchner
Originale gabs auch damals schon. Seine "Poetischen Verbrechen", wie er
sie selbst nannte, erinnern a weng an Karl Valentin. Der Leutnant a.D.
(aus Durscht - wie er es nannte) war u.a. Herausgeber humorvoller Bücher. Einmal gabs
eine Wette, Gustl Gemming behauptete, nackt durch die Straßen der Stadt
zu reiten. Er gewann, hatte er sich doch eine Uniform auf seinen Körper malen lassen.
die Natur & Sonne dort
an diesem kraftvollen Ort
❈
Immer im Rhythmus mit der Natur
um eins zu bleiben mit ihr
um eins zu bleiben mit ihr
in Richtung Zeitlosigkeit
dort wo die Ewigkeit beginnt
dort wo die Ewigkeit beginnt
❈
Text (co) Karin Mayer
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Bildquelle: Privat