Mittwoch, 28. Mai 2014

Kraftort Alter Nördlicher Friedhof


Es mag vielleicht für manchen komisch klingen, doch der alte nördliche Friedhof in München ist für mich ein ganz besonderer Ort der Kraft und Magie, ein Kraftort. Immer mal wieder, wenn ich etwas Zeit habe, gehe ich dort hin. Zeit sollte man schon mitbringen, um zur Ruhe zu kommen und um sich berühren zu lassen von dieser  Energie dort. 

Immer wieder bin ich überwältigt, wenn ich durch das Tor den Friedhof betrete, wie sich die Hektik der Großstadt von mir verabschiedet und mit jedem Schritt ich mehr zur Ruhe finde. Diese Ruhe fühlt sich real und auch irgendwie magisch, märchenhaft an. Um mich rum Unendlichkeit, fast  Zeitlosigkeit. Ich spüre die Ahnen und mit ihnen die luftige Ewigkeit. 




München hatte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts nur einen Friedhof. Für die schnell wachsende Stadt wurde es eng, ein neuer Friedhof musste her. In den Jahren 1866-1869 wurde unter Anleitung des Stadtbaurates Zenetti in der heutigen Maxvorstadt der Nördliche Friedhof erbaut. 1939 wurde der Beerdigungsbetrieb eingestellt, es gab bis 1944 jedoch noch einzelne Beerdigungen in Familiengräber, von denen ganz wenige auch heute noch von alteingesessenen Schwabingern gepflegt werden. Im 2. Weltkrieg wurde der Friedhof leider arg verwüstet. Viele der Arkadengrüfte, grad an der Nordwest Seite, wurden zerstört. Von den einst 7272 Grabstätten sind heute nur noch gut 700 erhalten. Dort wo früher die Aussegnungshalle für die rund 62000 Seelen war, ist heute ein abgetrennter Spielplatz.

 

Ein Spielplatz so nah am Friedhof? Mag der ein oder andere vielleicht merkwürdig finden, ich sag dazu: 
Der ewige Kreislauf des Lebens
Schön dargestellt auch von diesem Grab, 
der Lebensbaum 
wie ich ihn nenne  




Als München seine dunkelste Zeit hatte, wollten die Nationalsozialisten den Friedhof schließen. Es war geplant, von der Isabella bis zur Luisenstraße eine neue Prachtstraße zu erbauen. Geheimes Wissen, Geomantie, Ley Linien, Kraftlinien und Kraftorte, waren denen nicht unbekannt. Ja, da ist schon was, das spürt man. Die Natur, die Grabmäler, alles dort erzählt seine Geschichte, ...denen, die zuhören. 



Als Astrologin fällt mir natürlich auch die große Symbolkraft, die dort herrscht auf. Das weckt meinen Zwillings-Merkur an der Spitze zum 12. Haus.   Laut Astrologischer Landkarte von Georg Stockhorst liegt der Alte Nördliche Friedhof  in einem Waage - Schütze Quadranten. Ja, das passt, denk ich. Es zeigt sich teilweise in den sehr  verspielten Darstellungen. Immer wieder trifft man auf Gräber, auf denen zwei Menschen sich ansehen, zwei Figuren sich an der Hand halten oder gleich auf einer Waage stehen. Das ist Waage, das Zeichen in dem es um das "Du", um das "Gegenüber" um Begegnungen geht.  Der Schütze wiederum steht mit Jupiter für prunkvolle Bauten, Rundbögen und Verzierungen, gerade in den Arkaden und Brunnen teilweise noch schön sichtbar. Der Schütze steht  aber auch für den Blick in die Ferne und Erweitertes Bewusstsein (mehrmals treffen wir auf den Sphinx ). 

Ort der Begegnungen

Der Alte Nördliche Friedhof ist ein Ort, ja viel mehr ein Kraftort, der Begegnungen. Ganz oft schon bin ich dort mit anderen Menschen ins Gespräch gekommen. Mal trifft man eine junge Mutter, die auf einer Decke sitzend ihren Säugling stillt, ein andermal setzt sich eine Frau zu mir auf die Bank und schüttet ihr Herz - das so traurig war - bei mir aus. Wir treffen uns heut noch manchmal. Mal sieht man dort  Menschen meditieren, mal turnen, ein anderer umarmt Bäume.  Kinder spielen und Jogger drehen ihre Runden, die beträgt übrigens 750 Meter.  Vom nahen Gymnasium kommen sie manchmal zum Sportunterricht hier  her und die Kindergartengruppe weiß die Natur rundherum  zu schätzen.  Es ist jedoch  nie wirklich laut dort, mitten im sprudelnden Schwabing findet man hier zu sich und wer mag, auch zu anderen.



so viele  Zeichen, Botschaften  und Symbole .... 

Äpfel auf Gräbern
zu einem früheren Zeitpunkt hab ich schon mal darüber geschrieben: Zeichen und Botschaften



Winkel und Zirkel 
Zwei der bekanntesten Freimaurer Symbole 


Könnt ihr sehen, worüber "die Lesende" sinniert? 
die Sphinx,  Wächterin der Zeit 
die Sphinx, Hüterin der Schwelle...
..könnte die Antwort sein



Mit seinem vielfältigen Baumbestand stellt der Friedhof eine bedeutende Grünfläche für Mensch & Tier & Natur dar.  Auf unserem Weg kommen wir oft dran vorbei, dann pflücken wir gern mal frischen Löwenzahn und Spitzwegerich für unsere Meerschweinchen. Für Pflanzen und Kräuterliebhaber gibt es viel zu entdecken. In einer Dokumentation im Bayerischen Fernsehen wird viel über die Natur dort erzählt. Und so manches Mal zeigt sich, dass es hier auch immer wieder Naturrituale gibt.






Nicht zuletzt sind es auch die Grabmäler, die mich immer wieder hierherrufen. Wer darüber mehr wissen möchte, dem kann ich das Buch von Elfi Zuber "Der Alte Nördliche Friedhof" ans Herz legen. Dieses Buch kam vor kurzem auf ganz wundersame Weise zu mir, es ist mir  quasi "zugeflogen".

Künstlergrab Michael v. Wagmüller
 
Durch das Buch werden die dort "Ruhenden" und ihre Geschichten nicht vergessen. Wir finden hier einfache Bürger genauso, wie damals bekannte Persönlichkeiten. Wie den  Pionier der Technik, Wilhelm Bauer, der Erfinder des U- Boots. Der hier seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Auf seiner Grabplatte sind noch heute ganz schwach die Umrisse des 1850 erbauten "Brandtauchers" zu erkennen. Oder  das Grab des Künstlers Wagmüller, welches mich immer stark berührt. Über einem der schönsten Gräber wacht der "Todesengel" am Sarg eines soeben entschlafenen Kindes. Seine beiden viel zu früh verstorbenen Töchter sind hier begraben. Das Grabdenkmal ist sein eigenes Werk und wurde sogar in Paris als "majestätische Münchner Klassik" ausgestellt.

"Hier ruht ein Münchner Original"

Nicht weit davon entfernt ist das Grab von Karolina und Julie Roos, Mutter und Tochter, beide am selben Tag, den 14. Februar 1896, verstorben. So manchesmal hab ich mich gefragt, was da wohl Schlimmes geschah.  Durch das Buch von Elfi Zuber weiß ich nun, sie sind Opfer eines Raubmordes, der damals München in Atem hielt geworden. Ein Rätselspiel für Kinder hat die Kultur und Spielraum e.V.  rausgebracht: "Hinter roten Friedhofsmauern" Daran hätte sicher auch August Gemming seine Freude. Altmünchner Originale gabs auch damals schon. Seine "Poetischen Verbrechen", wie er sie selbst nannte, erinnern a weng an Karl Valentin. Der Leutnant a.D. (aus Durscht - wie er es nannte) war u.a. Herausgeber humorvoller Bücher. Einmal gabs eine Wette, Gustl Gemming behauptete, nackt durch die Straßen der Stadt zu reiten. Er gewann, hatte er sich doch eine Uniform auf seinen Körper malen lassen.


     

Ob 
Frühling oder Herbst, manchmal genießt man einfach nur
die Natur & Sonne dort 
an diesem kraftvollen Ort



Immer im Rhythmus mit der Natur 
um eins zu bleiben mit ihr
in Richtung Zeitlosigkeit
dort wo die Ewigkeit beginnt
 







Text (co) Karin Mayer
Wenn die Quelle dabei steht, dürfen auch Auszüge aus dem Text geteilt und weiterempfohlen  werden.
Bitte aber immer den Link hinzufügen.  Danke! 
Bildquelle: Privat

8 Kommentare:

  1. Sehr schöne Aufnahmen! Mich faziniert besonders die Ruhe auf Friedhöfen. lg Gabi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mittlerweile ist es ja mehr ein Park .. ein Park mit einer magischen Atmosphäre :-)

      Löschen
  2. Ich finde Friedhöfe auch sehr schön, ich mag die Atmosphäre dort, denn dort ist alles ruhig und friedlich, denn da traut sich wenigstens niemand, herumzubrüllen oder wie von der Tarantel gestochen auf und ab zu laufen. Und das genieße ich sehr!

    Deine Aufnahmen finde ich deswegen sehr schön!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. danke :-)

      die Jogger empfinde ich schon manchmal etwas anstrengend, wenn es gar zu viele sind.
      Letztens feierten auch welche dort Kindergeburtstag, mit bunten Luftballons usw. würd ich jetzt auch nicht unbedingt dort machen. Aber die waren nicht laut, und von weitem war das irgendwie auch wieder schön zu beobachten, ..

      Löschen
  3. ich mag alte Friedhöfe, die strahlen für mich immer so viel Ruhe und Frieden aus. Da kann man sich einfach mal auf eine Bank setzen und alle Gedanken loslassen, so gehts mir zumindest.

    AntwortenLöschen
  4. Es ist wirklich ein wunderschöner, magischer Ort. Was auch sehr friedlich stimmt sind die Eichhörnchen und die vielfältige Vogelwelt. Helga.

    AntwortenLöschen
  5. oh, Dankeschön, kenne den Friedhof dort und ja, eine magischer wunderschöner Ort. Danke

    AntwortenLöschen

Du möchtest gerne einen Kommentar hinterlassen? Dann bitte mit Namen!

Datenschutz und Impressum

Datenschutz & Impressum

Datenschutzerklärung Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse an unserem Unternehmen. Datenschutz hat einen besonders hohen Stellenwert fü...

Blog-Archiv

Über mich

Mein Bild
Wunderland
Erde mein Körper ☽✩☾ Wasser mein Blut ☽✩☾ Luft mein Atem ☽✩☾ Feuer mein Geist ☽✩☾ Darf ich mich vorstellen? Ich bin keine echte Fee, obwohl ich mir manchmal wünsche einen Zauberstab zu haben, um den Menschen ein wenig zu helfen. Im Feenstadl finden die Leser viel über das Leben im Rhythmus und Einklang mit der Natur. Von der Feenküche bis zur Astrofee ist für Leib und Seele was dabei. Nicht abgehoben, lieber erfrischend, manchmal mit einem Augenzwinkern! Ich hoffe, dass ich den Lesern ein wenig von der Freude die ich beim bloggen habe, weiter geben kann. Wenn Ihr jetzt neugierig geworden seid und noch mehr erfahren wollt, dann lesen wir uns vielleicht bald.
Flag Counter

Seitenaufrufe seit Juli 2012