"So is des im Leben, zerst is schee und dann is auf amoi oiss vorbei" sagt der Gustl zum Tscharlie. Auf ihrem langen Weg nach Sacremento machen sie an der Isar Rast. Hier, am Bogenhauser Friedhof macht auch er Rast, Helmut Dietl, der "Erfinder" der Münchner G`schichten. So viel Freud, so viel Lachen hat er uns geschenkt, eine Seele von Mensch, mit Sonne und Mond im Zeichen Krebs. Mars und Jupiter im Löwen wussten zu glänzen. Ich weiß noch, wie ich ihn hier in Schwabing das erste Mal sah. Im strahlend weißen Anzug leuchtete er heraus. Wir sind uns im Laufe der Jahre öfter begegnet, wohnten nur 2 Straßen auseinander. Mit der Zeit grüßte man sich. Immer ein Funkeln in den Augen, Uranus und Merkur in den Zwillingen, immer neugierig auf die Menschen, der schnelle Denker, Geschichtenerzähler und Regisseur. Ois Chicago!
Ihm war
nichts Menschliches fremd, er kannte auch die Schatten. Mit Sonne,
Venus und Saturn in enger Verbindung, bittersüß diese Verbindung zeigt sich nicht nur in seinen Filmen. Licht und Schatten auch auf seinem Grab, leicht war es nicht zu finden. Das wollte er wohl auch so, sonst hat man da unten ja keine Ruh, wie er in einem Interview erwähnte. Viel lieber hätte er seine Asche am Kleinhesseloher See im Englischen Garten verteilen lassen, doch das wurde ihm leider verwehrt.
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Helmut Fischer mit seinem Spatzl |
Helmut Fischer, der Monaco Franze, Hauptdarsteller in Dietls gleichnamiger Serie und Freund vom Dietl hat auch hier sein Platzerl gefunden.
Der Friedhof im Münchner Stadtteil Bogenhausen ist die Ruhestätte vieler berühmter Persönlichkeiten. Auf
den Grabsteinen finden wir ihre Namen, Erich Kästner und
Annette Kolb, Rainer Werner Fassbinder und
Walter Sedlmayer sind nur einige. Vermutlich schon seit dem 9. Jahrhundert wird das Gelände als Friedhof genutzt.
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Liesl Karlstadt |
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Rainer Werner Fassbinder |
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Monti Lüftner |
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225 Gräber im Schatten des Barockkircherl, kunstvoll geschmiedete Grabkreuze und doch wirkt der Friedhof fast schlicht. Wie auf dem Land und nicht mitten in der Stadt fühlt es sich hier an.
Am Isarhochufer im Schatten von St.Georg finden aber nicht nur Prominente ihre letzte Ruhestätte, auch ein paar ganz normal sterbliche Bogenhausener Familiengräber gibt es. Man muss aber mindestens 30 Jahre im Bestattungsbezirk gelebt haben. Bei den Prominenten entscheidet die Stadt, nur besonders bekannte Persönlichkeiten, die sich um die Landeshauptstadt München verdient gemacht haben, können mit einem Platzerl hier rechnen. Ich frage mich, wie lange diese Berühmtheit dann anhält. Wird man den Sedlmayr oder Eichinger in 100 Jahren noch hier lesen? Schnell bist vergessen in der heutigen Zeit.
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Annette Kolb |
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Walter Sedlmayr |
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"Der Alte" Siegfried Lowitz |
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Bernd Eichinger |
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"An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld,
die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."
Erich Kästner
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Alle Texte (co) Karin Mayer
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Bildquelle:Privat (co) Karin Mayer
Eine - wie immer - bestens informierte Autorin, mit dem Blick für das Schauen zwischen den Welten ausgestattet. Ein Vergnügen, dieser Beitrag, ein Blick auf die "Weltstadt mit Herz" voll Liebe und Weisheit!
AntwortenLöschenDu fleissige Fee.
AntwortenLöschenIch kann mich dem obigen Beitrag nur anschließen.Mein Gedanke war ebenfalls:
"Hier fliegt sie wieder mal zwischen den Welten umher."
Ich liebe Menschen mit dem Blick für das "Nichtsichtbare"!
Immer ein Genuss, Deine Beiträge.
Eine wunderschöne Zeit für Dich und alle die Du liebst.