Es gibt so liebenswerte
Fleckerln in München, ein ganz besonderes Kleinod möchte ich heute
vorstellen. Seit vielen Jahren steht fast unscheinbar und verborgen im Oberwiesenfeld die
Ost-West-Friedenskirche von Väterchen Timofei. Besser bekannt ist das Areal drumherum als
Olympiapark, wie das Gelände seit den frühen Siebzigern heißt. Genau das
hätte auch fast das Ende für diesen magischen Ort bedeutet, aber der
Reihe nach:
Timofei Wassiljewitsch Prochorow, von den Münchnern liebevoll Väterchen Timofei genannt, wurde im Jahr 1894 in Russland geboren.
Noch tobte der Krieg in Europa, da hatte Timofei im Traum eine Marien-Erscheinung. Er solle gen Westen ziehen und eine Friedenskirche bauen.
In den Irrungen und Wirrungen des Zweiten Weltkrieges über Wien kommend, fand er in München seine neue Heimat. In Wien lernte er Natascha kennen, die sich mit ihm gemeinsam auf den Weg machte.
Kleine Info:
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Man erzählt das Natascha und Timofei die ersten Wochen in München unter einer Brücke an der Isar verbrachten. Dort hatte er dann abermals eine Marien Vision. Diese führte ihn ins Oberwiesenfeld, wo die beiden sogleich damit begannen, eine Kirche zu erbauen. Als Baumaterial verwendeten sie Schutt und Trümmer aus den Kriegsjahren, vom nahen Schuttberg, dem heutigen Olympiaberg.
Die Decke ist aus dem Papier von Schokoladentafeln. Mit viel Liebe, unerschütterlichen Glauben und Herzblut wurde bald auch noch ein kleines Häuschen und neben der Ost-West-Friedenskirche eine weitere, kleinere Kapelle errichtet. Weder die Katholische noch die Orthodoxe Kirche wollten das "Geschenk" haben, so dass Timofei selbst die Messe lass. Natascha und Timofei bauten Obst und Gemüse an und hatten einen Bienenstock der ebenfalls noch heute erhalten ist. Von dem selbst angebauten verkauften sie ein wenig, so dass sie davon leben konnten.
Immer wenn ich hier her komme und durchs Gartentürchen schreite, dann ist mir fast so, als ob ich in eine andere Welt hinüber gleiten würde. In eine Art Zwischenwelt, eine Insel des Friedens und der Stille.
Das ehemalige Wohnhäuschen von Natascha und Timofei ist heute ein kleines Museum. Münchens charmantester Schwarzbau, wie unser früherer OB Ude es einst liebevoll nannte, wäre fast unter die Olympischen Räder gekommen. Als man mit der Planung begann regte sich jedoch starker Widerstand in der Bevölkerung. Längst hatten die Münchner ihren "Eremiten" ins Herz geschlossen. Eine Bürger Initiative erreichte schließlich, dass das Olympia Areal etwas weiter nördlich errichtet wurde und die Ost-West-.Friedenskirche uns bis in die heutige Zeit erhalten blieb. Ich muss immer schmunzeln bei dem Gedanken, heute würde ein Fremder, ein Flüchtling gar, hierher kommen und ohne Geld und Genehmigung, einfach mit dem was er finden kann, eine Kirche errichten. ...
Ein Kraftort, heilend und heilig. Wenn viele Menschen im gleichen Geist sich vereinen, dann manifestiert sich da was. Heilige Orte, wo sich die Götter und mit ihnen Liebe und Frieden, manifestieren. Heilende Orte, dort wo die Götter wohnen. Solche Orte gibt es überall, und manchmal sogar da, wo man sie gar nicht vermutet. ...
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so ein wunderbarer ort, kreiiert von offenbar wundervollen menschen, eben ein wunder. wie schoen,dass dieses kleinod bestehen darf, es macht mut!
AntwortenLöschenjaa, das hast du schön gesagt, das macht echt Mut
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