Ostara – Das Fest des Frühlings und der Wiedergeburt
Wenn der 21. März naht, beginnt der Frühling. Tag und Nacht sind gleich lang, ein Moment des vollkommenen Gleichgewichts. Mit diesem Wendepunkt feiern wir das Jahreskreisfest Ostara, das Fest der Frühlingsgöttin. In der keltischen Tradition ist es zudem Morgane, Le Fay, der Herrin des Sees, gewidmet. Es ist die magische Zeit der Elfen, Feen, Zwerge und Wurzelkinder, deren Plätze gesegnet und geehrt wurden und immer noch werden.
Die Erde erwacht – Die Kräfte verbinden sich
Die Natur beginnt erneut zu erblühen: Die Kraft der Erde steigt auf und verbindet sich mit der Wärme der Sonne. Unsere Ahnen feierten dieses Frühlingsfest, das zugleich ein Mondfest ist. Ostara fällt immer auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond, daher hat Ostern keinen festen Termin wie Weihnachten.
Eine interessante Überlieferung besagt, dass dies bewusst so festgelegt wurde, um zu verhindern, dass eine Sonnenfinsternis an Karfreitag eintritt. Eine solche Finsternis kann nämlich nur bei Neumond geschehen und laut alten Prophezeiungen käme dies dem Weltuntergang gleich.
Os-Tara – Der Ursprung des Lichts
In der alten Sprache setzt sich „Os-Tara“ aus zwei bedeutungsvollen Teilen zusammen:
- Os bedeutet Schoß, Erde, Geburt.
- Tar bedeutet zeugen.Auch das Wort Osten hat hier seinen Ursprung. Jeden Morgen wird im Os-ten das Licht wiedergeboren. Der Winter, der Tod, ist überwunden. Tag und Nacht sind im Gleichgewicht, es ist die Zeit der ersten Aussaat, alles beginnt von neuem, die Zeit der Fülle wird bereitet.
Alte Bräuche – Heute noch lebendig
Viele unserer Osterbräuche haben uralte Wurzeln. Manche wurden von der Kirche übernommen, andere haben sich fast unverändert erhalten.
- Das Osterwasser symbolisiert das Leben. Ihm wird eine reinigende und heilende Kraft zugeschrieben.
- Das Lamm steht für Reinheit und Neuanfang.
- Der Hase ist ein Symbol für grenzenlose Fruchtbarkeit und Wachstum.
- Die Osterkerze erinnert an das wiederkehrende Licht.
- Das Osterfeuer bringt Schutz und positive Energie.
- Die Osterräder, die unter Lachen und Jubel den Berg hinabrollen, sollen Glück bringen.
- Das Ei, die Urzelle des Lebens, wurde schon früher rot gefärbt – als Zeichen für den Lebenssaft.
Frühlingszauber für Zuhause
Die
Wohnung wird schön geschmückt mit Blumen, Zweigen und Eiern. Ostern
ist für mich ganz stark mit der Farbe Gelb verbunden. Gelbe Blumen,
Narzissen, Goldregen, Palmkätzchen
und Birkenzweige, sie holen das Sonnenlicht ins Haus. Man öffnet die Fenster, um frische Luft reinzulassen
und man öffnet auch die Herzen. Die Wohnung wird geputzt und dann
wird der Tisch schön und reichlich gedeckt. Herrlich so ein
Osterfrühstück, mit allem drum und dran. Als Kind bekam ich mal ein
Lamm, es war zwar nur aus Kuchenteig, ich habs aber trotzdem nicht übers
Herz gebracht es zu "schlachten". Oma hatte früher immer eine Woche
vor Ostern einen Palmbuschen gebunden, das können Weidenzweige oder
Palmkätzchen sein, die mit bunten Bändern gebunden und verziert werden.
Gesegnet und im Herrgottswinkel aufgehängt, sollen sie so vor Unwetter
schützen. An vielen Orten gehen die Bauern noch heute ihre Felder ab,
geben Segen in alle Himmelsrichtungen und bitten um eine reiche Ernte.
Eigentlich nix anderes als bei den Schamanen, uralte Rituale.
Das magische Osterwasser
Das Wasser spielt eine große Rolle im Osterbrauchtum. Der alte Brauch, Brunnen festlich zu schmücken, erfreut sich grad wieder großer Beliebtheit. Osterwasser gilt als Heilmittel gegen Pech und Negativität. Wer es schöpfen will, muss ein paar Regeln beachten:
- Man geht am Ostermorgen schweigend ohne ein Wort zu sprechen, los.
- Geschöpft wird aus fließendem Gewässer, mit der Strömung.
- Das Wasser wird mit guten Gedanken und Wünschen gesegnet und kühl aufbewahrt oder als Eiswürfel eingefroren.
Warum suchen wir Ostereier?
Früher legten Hühner im Winter kaum Eier. Der Frühlingsbeginn bedeutete, dass das Eierlegen wieder in Gang kam. Ein Zeichen, dass das Leben neu erwacht. Da die Hühner frei umherliefen, mussten die Menschen ihre Eier suchen, so entstand wohl der Brauch des Ostereiersuchens.
Eine Legende besagt, dass zu Beginn der Zeit die
Große Göttin das Weltenei gebar. Sie wärmte es zwischen ihren Brüsten
und ließ es viele Äonen reifen. Als das Ei reif war und sich erste
Sprünge in der Schale zeigten, legte die Göttin es behutsam ins große
Dunkel. Als die Schale aufsprang, fiel die ganze Welt heraus. Aus dem
Dotter entstand die Sonne.
Wusstet
ihr, dass man die Eier bei zunehmendem Mond ausblasen sollte, weil dann
das Innenhäutchen nicht so leicht reißt und das Ei so besser
zusammenhält?!
Ein neuer Zyklus beginnt
Ostara, Frühlingsanfang, Tag-und-Nacht-Gleiche, egal, wie wir es nennen: Mit diesem Fest beginnt eine neue Phase. Die dunkle Jahreszeit weicht, die Schwere fällt ab, die Lebenslust kehrt zurück. Unsere Gedanken, Wünsche und Träume in dieser Zeit haben besondere Kraft, also lasst sie blühen!
Und wenn ihr in den nächsten Tagen ein buntes Ei findet, einen Hasen über die Wiese hoppeln seht oder euch eine frische Frühlingsbrise um die Nase weht, dann wisst ihr: Die Magie des Neubeginns ist da – und sie kitzelt uns alle in der Nase! 🌸🐇
Fröhliche Ostertage
Blessed Ostara! 🌸
Text und Bilder (co) Karin Mayer
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Danke! Bildquelle:Privat