Freitag, 11. November 2016

Der Alte Südliche Friedhof


Ich gehe nicht nur im  November gerne auf Friedhöfe, sondern eigentlich zu jeder Jahreszeit. Besonders, wenn sie so wie der Alte Südliche  Friedhof, eine Mischung aus Park und Historischem Denkmal sind. Dort taucht man  in  eine mystische und magische Stimmung ein. Voller Symbole und Botschaften aus einer vergangenen Zeit.   

Transit Perennat
Mitte des 16. Jahrhunderts war dieses Fleckerl Erde noch vor den Toren der Stadt. So wurden   hier die vielen Toten die die Pest forderte, begraben. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Friedhof mehrmals erweitert. Der vordere Teil hat einen sarkophagartigen Grundriss, der neuere, hintere Teil ist quadratisch. Viele "Große Namen" der damaligen Zeit finden wir hier.  Manche kennt man vielleicht auch nur noch daher, weil noch heute Straßen nach ihnen benannt sind. Teng, Ainmiller, Hiltesnberger. Ritter von Teng war z.b. erster Bürgermeister und als solcher legte er sich sogar mit König Ludwig I an. Hiltensberger ein großer Maler, dessen Werke noch heute in der Residenz und der Alten Pinakothek zu bewundern sind. Leo von Klenze, Joseph von Frauenhofer, Carl Spitzweg, Develey, Pschorr und Pfister, um nur einige zu nennen, sind auch heute noch nicht vergessen.  Seit 1944 finden hier keine Beerdigungen mehr statt. Die Arkaden, einige Gebäude und leider auch etliche Gräber wurden im Krieg leider zerstört. 


Mystisch und Magisch ist es auf dem Alten Südlichen Friedhof. Bereits zweimal habe ich dort an einer Tour mit Kirsten Buchholzer und Christopher Weidner teilgenommen. Die uns ein wenig die Schleier lüfteten und wir so einen Blick in die Anderswelt werfen durften. Im Steinernen Geschichtsbuch der Stadt.  Dort wo die Gräber Geschichten erzählen, Geschichten von Leben und Tod. Uralte Symbole, Zeichen und Botschaften, die weit in die Vorzeit der Menschheit zurückreichen. Ich könnte den beiden immer wieder bei ihren inspirierenden Ausführungen zuhören.
 
So manche geheimnisvolle Botschaft zeigt sich  dem Sehenden. Wundervoll im Spiegel des Tarots von Kirsten kombiniert.  So wird diese Führung zu weitaus mehr, ein jeder vernahm seine Botschaft. 


Wer einmal die Möglichkeit hat, ich kann euch diese Führung zwischen den Welten nur wärmstens empfehlen.. Ich bin nächstes mal sicher wieder dabei, denn es ist jedesmal anders, in der Welt jenseits von Zeit und Raum. Danke Kirsten und Christopher 
 





So viele Zeichen und Symbole
Schwerter, Schmetterlinge und Triskele
 









Licht & Schatten

Manchmal gehe ich nach Plan, wenn ich ein bestimmtes Grab beispielsweise suche.  Dazu gibt es Tafeln, um dann die letzten Ruhestätten von so großen Wissenschaftltern wie Ohm,  oder dem Künstler Spitzweg zu finden. 

Carl Spitzweg
Oft lasse ich mich auch einfach führen. Lese nur die Vornamen, die allein schon von einer anderen Zeit berichten. Nanette, Henriette, Rosina, Roderich, Melchior, Kajetan, Johann Nepomuk, Carl August.  Oder die Berufsbezeichnungen...

 
Realitätenbesitzersgattin,  welche Realitäten ihr Mann wohl besessen hat? Die Frauen auf den alten Friedhöfen waren meist nur Gattinnen oder Witwen. Da hat die Inquisition ganze Arbeit geleistet und uns Frauen aus fast allen Berufen verb(r)annt. Wenige Ausnahmen finden wir in der Kunst, Hofschauspielerinnen und Opernsängerinnen oder Erzählerin wie  Franziska Rheinberger. 





Schon in der damaligen Zeit haben sich die Menschen über ihren Beruf identifiziert. Die Grabsteine dann mit Posthorn oder Teleskop verziert. Das Schauspielerpaar Christen hat zwei Masken zur  Zierde, sehr schön finde ich ja den Beruf vom Zetlmayer, Schönfärbermeister! 




Als meine Tochter noch klein war, haben wir immer ausgerechnet, wie alt die Menschen geworden sind. Eigentlich machen wir das auch heute noch, damals wars halt auch um das zählen zu üben.  Gar schreckliches  Schicksal zeigt sich da. So wie das der Witwe Anna Graf (1822 - 1857)  mit ihren Töchtern Ida und Rosa (1840 - 1857).  Alle drei sind Opfer einer Explosion die sich am Stachus ereignete.
 

An einem anderen Grab wird an die Opfer der Sendlinger Mordweihnacht erinnert. Was ist denn da passiert?  Bei meinen Nachforschungen im Internet habe ich herausgefunden, dass es sich hier um ein Massengrab handelt. Am 24.12.1705 starben Hunderte von Bauern aus dem Oberland in der Sendlinger Bauernschlacht. 682 fanden hier ihre letzte Ruhestätte.

 
Da ich auch gerne fotografiere, ist der Alte Südliche Friedhof natürlich auch  voll mit Motiven für mich. Im frühen Jahr übersät mit lila Krokus, im Herbst im bunten Blätterkleid. Auch Schwarz/Weiß verliert er nichts von seiner Mystischen Kraft.
Ganz oft genießt man aber auch einfach 
die Natur & Sonne dort 
an diesem kraftvollen Ort



Alle Texte (co) Karin Mayer - sofern es nicht anders gekennzeichnet ist. 
Wenn die Quellenangabe dabei steht, dürfen auch Auszüge aus dem Text geteilt und weiterempfohlen werden. Doch bitte immer mit Quelle und Link; 
Herzlichen Dank! 
Bildquelle: (co) Karin Mayer 
Bilder dürfen nicht kopiert und anderweitig verwendet werden! 

5 Kommentare:

  1. Hallo, liebe Fee.
    Seit 2 Tagen warte ich schon auf einen Kommentar von Dir. Ich dachte immer: WOOO ist sie nur? Du hast bisher immer gleich auf ein "großes" Ereignis reagiert. Es kam immer ein Kommentar dazu, meisst auch immer so, als ob Du diesen schon lange vorher geschrieben hättest.
    Dieses mal - Schweigen-, statt dessen ein mystischer Ort.
    Fee, verschweigst Du uns was? Dieses mal bin ich irritiert.
    Alles Liebe für Dich und bleibt gesund!

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    1. hihi, ja das stimmt
      diesmal war selbst ich fassungslos
      und hab mich außerhalb des Internets herum getrieben ;-)

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  2. Hallo liebe Fee
    die Stimmung auf den Bildern perfekt festgehalten
    wunderschön gelungen, auch so kann man den Respekt der letzten Ruhestätte denen erweisen, die gegangen sind.
    Sehr schön gelungen, man sieht, Friedhöfe haben nichts beängstigendes , sie beruhigen . Ich fühl mich wohl dort.
    Ganz liebe Grüße an dich, Anne
    PS schön wieder von dir zu lesen, danke

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    1. danke liebe Anne!
      nicht jeder Friedhof hat so eine schöne Stimmung, dieser wirkt wirklich friedlich und hat was "erhabenes" zugleich mystisch und geheimnissvoll...
      jetzt hat ich so viel geschrieben und versehentlich wieder alles gelöscht....
      viele liebe Grüße an Dich
      Karin

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  3. Dieser Friedhof ist für mich eine Oase des Friedens und der Stille, eine Verbindung von vergangenen Menschen und den Tieren und Pflanzen, die uns heut dort beglücken. Ich wünsche allen Besuchern, daß sie das erkennen und würdigen können, und sich enstsprechend verhalten.

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